Stadtteile
Umgeben von Wald liegen die beiden Stadtteile Helmhof und Untergimpern. Über die Jahrhunderte geprägt durch Landwirtschaft und Forst, erlebten beide Ortsteile nach dem zweiten Weltkrieg durch die verschiedenen Industrieansiedlungen in Neckarbischofsheim und Untergimpern einen Aufschwung.
Helmhof
Bis Anfang der 50er Jahre in einen hessischen und einen badischen Teil getrennt, wurde 1952 mit seinem hessischen Bereich und dem Wimpfener Forst eingemeindet. Was vor ca. 300 Jahren als Ansiedlung für Waldarbeiter, Tagelöhner, Holzhauer und Kohlenbrenner begann, entwickelte sich in den letzten vierzig Jahren zu einer fast reinen Wohngemeinde.
„Das gesellschaftliche Leben im Stadtteil Helmhof prägen die beiden Chöre Männer- und Frauenchor „Eintracht“ Helmhof sowie der im Jahre 1956 gegründete Reitverein Krebsbachtal e. V. In Anerkennung an die Vereinsleistungen wurde durch die Stadt und den Vereinen zu Förderung des kulturellen Lebens das Gemeinschaftshaus errichtet, welches im unteren Teil den kommunalen Kindergarten beheimatet.“*
Untergimpern
Untergimpern ist der jüngste Stadtteil Neckarbischofsheims. Erst mit der Kreisreform 1971 wurde das selbständige Untergimpern nach Neckarbischofsheim eingemeindet.
Die historischen Unterlagen Untergimperns sind recht lückenhaft. Als im Jahre 1525/26 die Herren von Helmstatt in Bischofsheim die Reformation einführten, hatte dies auch Signalwirkung für Ober- und Untergimpern, denn zwei Jahre später (1527) wurden die beiden Orte reformiert.
In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges flohen die Einwohner der Dörfer, so auch die Untergimperner, in befestigte Orte. Mit ihrer befestigten Stadtmauer war Neckarbischofsheim damals als sicherer Zufluchtsort willkommen. Aus alten Unterlagen ist zu ersehen, dass die Untergimperner oft in das lutherische Bischofsheim oder auch in das katholische Waibstadt flohen, kehrten aber immer wieder in ihr angestammtes Dorf zurück. Die Kirchenbücher der folgenden Jahre dokumentieren mit ihren Einträgen, dass zwischen Untergimpern und Neckarbischofsheim enge Verbindungen bestanden. Zahlreiche Geburten und Sterbefälle von Untergimperner Bürgern sind in Neckarbischofsheim eingetragen. Auch während der Zeit der Franzoseneinfälle gegen Ende des 17. Jahrhunderts zogen es die Einwohner Untergimperns vor, nach Bischofsheim zu flüchten.
Durch die Säkularisierung der geistlichen Fürstenämter und der Auflösung der Pfalz wurde Untergimpern im Jahre 1806 badisch. Das Erbe traten in unserem Bereich die Markgrafen von Baden und das Fürstentum Leiningen an. 1803 erhielt der Fürst von Leiningen-Hardenberg u.a. das kurpfälzische Amt Mosbach, in dessen Gebiet auch Untergimpern lag. Dieses ging jedoch bereits 1806 an Baden und ein Jahr später (1807) an das neu errichtete Oberamt Waibstadt bis zur Gründung des im Neckarkreis liegenden Amtsbezirks Neckarbischofsheim im Jahre 1809 über. Durch den Bau der Nebenbahn Neckarbischofsheim-Nord - Hüffenhardt im Jahre 1902 wurde Untergimpern an das Bahnnetz angeschlossen. Der erhoffte wirtschaftliche Aufschwung blieb in dem landwirtschaftlich geprägten Ort jedoch aus. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war die Zahl der Einwohner um 86 auf 474 zurückgegangen.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeit fand man in den Kalk- und Sandsteinbrüchen. Die Bevölkerungszahl war bis zum Kriegsbeginn im Jahre 1939 auf 442 zurückgegangen. Erst mit der Ansiedlung der Firma Telequarz entstand in Untergimpern ein Betrieb, der zahlreichen Familien Ein- und Auskommen garantierte. Die Firma, die rund 400 Arbeitsplätze anbietet, zählt zu den wichtigsten Lieferanten von Quarzen auf dem Weltmarkt.
Wie oben schon erwähnt, wurde Untergimpern im Jahre 1971 nach Neckarbischofsheim eingemeindet. Im Stadtrat ist der Teilort mit zwei Gemeinderäten vertreten.
Die kulturelle Vereinsarbeit teilen sich die Sportgemeinschaft Untergimern, der Bürgerverein sowie die Freiwillige Feuerwehr. Von den ehemals drei Gastwirtschaften schloss die letzte in den 80-er Jahren ihre Türen. Erst im Jahre 1997 entstand durch Privatinitiative im ehemaligen Rathaus eine neue Gaststätte.