Akustik durch riesige Gerüste in Katalonischer Kathedrale nicht beeinträchtigt


ASG-Chor Barcelona 2009
ASG-Chor Barcelona 2009 - 2
Eindrucksvolles Konzert des ASG-Chors in Barcelona – Südländisches Publikum war begeistert
 
Von Karl Wilhelm Beichert
 
Als außergewöhnliches Konzert war es auf Plakaten an vielen Stellen Barcelonas und auf der Frontseite des Programms angekündigt, wegen der zu erwartenden 170 Sänger. Und außergewöhnlich wurde es dann auch: das Konzert, das der große Chor des Adolf-Schmitthenner-Gymnasiums in der Kirche Santa Maria del Pi anlässlich seiner Chorreise nach Katalonien seinem Publikum bot. Nicht nur wegen der Anzahl der Sänger, sondern auch wegen der Exaktheit und des Wohlklangs der Liedvorträge der jungen Sängerinnen und Sänger, wegen des mitreißenden Engagements des Dirigenten Manfred Bühler, wegen der qualitätvollen Beiträge der Solistinnen und des Solisten, und, auf der anderen Seite, wegen der Aufgeschlossenheit und Aufnahmebereitschaft des südländischen Publikums sowie wegen der Begeisterung der dem Chor hinterher gereisten Fans aus der Heimat.
 
Dabei versprach der äußere Rahmen zunächst nichts Gutes: Wegen der Reparatur der Decke und des Dachs standen an den Seiten des Kirchenraums riesige Gerüste, die auf den ersten Blick einen ungestörten Musikgenuss zu beeinträchtigen drohten. Allein nach den Klängen des einleitenden Lieds, des Klassikers „Abide with me“, waren die Bedenken vergessen: Es zeigte sich, dass die Akustik durch die Gestelle in keiner Weise beeinträchtigt wurde, und die Faszination, die von den wirkungsvoll zusammengestellten Liedern ausging, tat ihr Übriges. In zunehmendem Maß sang sich der Chor in die Herzen der Zuhörer, und als das finale „O happy day“ verklungen war, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr, mit stehenden Ovationen erklatschte sich das Publikum mehrere Zugaben.
 
Das Programm war in mehrerer Hinsicht sehr abwechslungsreich. Es erklangen Lieder auf Englisch, Deutsch und Latein. Zeitlich begannen sie bei Mozart und bei Beethovens russischem Zeitgenossen Bortnjanskij und führten über den Briten William Henry Monk und den Regensburger Franz Xaver Engelhardt bis zu dem zeitgenössischen Erfolgskomponisten Andrew Lloyd Webber. Traditionelle geistliche Lieder und Hymnen, Psalmenvertonungen, Spirituals, Melodien aus Musicals und Pop-Songs wirkten, durch Bühlers Arrangements zusammengehalten, wie für einen gemeinsamen Konzertabend geschaffen. Sie wurden vorgetragen vom Chor allein, von den beiden Chorsolistinnen Katharina Gramling und Hanna Heiß, die mit ihren perfekt aufeinander abgestimmten Sopran- bzw. Altstimmen die Zuhörer zu bezaubern wussten, sowie von der Sopranistin Sonja Bühler und dem Bass André Uelner.
 
Sonja Bühlers glasklare Sopranstimme harmonierte perfekt mit dem Klang des großen Chors, und besonders wenn sie die Überstimme sang, wie z.B. bei „Ich bete an die Macht der Liebe“ bzw. bei dem „Ave-Glöcklein“, ergab sich ein unvergessliches Musikerlebnis. Das galt auch besonders für das „Denk an mich“ aus dem Musical „Das Phantom der Oper“, das mit seinen Koloraturen am Schluss der Sängerin zu zeigen ermöglichte, was sie hinsichtlich Modulation, Tonumfang und Lautstärke zu leisten vermag. André Uelner füllte mit seiner mächtigen Bassstimme den Kirchenraum, und der Höhepunkt seiner Auftritte war die „Jerusalem-Hymne“, in der er in dem Refrain zusammen mit dem Chor ein Klangbild schuf, das bei vielen Zuhörern Gänsehaut hervorrief. Entsprechend war der Beifall für die beiden Solisten. Vom Chor selbst gefeiert wurde auch Renate Bühler, die bei allen Vorträgen den Chor auf dem Klavier begleitete, sich zwar im Hintergrund hielt, aber mit ihrem Sicherheit verleihenden Spiel auch dieses Mal wieder eine unentbehrliche Stütze des Chors war.
 
Zwei weitere Auftritte gab es bei der knapp einwöchigen Chorreise: die Mitgestaltung der sonntäglichen Mittagsmesse in derselben Kirche, zu der der zelebrierende Priester die Neckarbischofsheimer herzlich begrüßte und in seinem Dank am Schluss den Wunsch äußerte, der junge Chor möge doch jeden Sonntag in der Marienkirche auftreten. Ein unverhoffter akustischer Leckerbissen bot sich vielen Pilgern und Touristen, die am Tag darauf das Kloster Montserrat besuchten. Besonders das Marienlied passte als Reverenz an die „Moreneta“, an die dunkle, angeblich von dem Evangelisten Lukas geschaffene Mareinestatue, in den Rahmen.
 
Wer von den Daheimgebliebenen das Barcelona-Konzert des ASG-Chors hören möchte, hat dazu am Sonntag, 14. Juni um 17 Uhr, in der katholischen Kirche in Waibstadt Gelegenheit. Dann nämlich stellen sich die jungen Sängerinnen und Sänger in den Dienst der von der Heidelberger Unicef-Hochschulgruppe propagierten Aktion „Ganz Chor für Unicef“, um mit dem vorgesehenen Benefizkonzert das Bildungsprojekt „Schulen für Afrika“ zu unterstützen.

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