Im Wandel der Zeiten

Vom Dorf zur Stadt

Verschiedene Kleinfunde lassen in den fruchtbaren Auen des Krebsbaches auf Siedlungsstrukturen bis um 200 nach Christus schließen. Die beurkundete Geschichte Neckarbischofheims beginnt aber erst im Jahre 988 nach Christus. In der Wildbannurkunde König Ottos III. aus diesem Jahr heißt es, dass dem Wormser Bischof Hildibald der „Königsbann in den Wäldern um die Stadt Wimpfen und das Dorf Bischofsheim“ übergeben wurde.

Aus einer kleinen Siedlung entstand im Mittelalter eine Stadt mit Befestigungsanlagen, Wehrtürmen, starken Mauern und Wassergräben. Die Bezeichnung „Stadt“ geht zurück auf einen Kaufbrief des Jahres 1378, in dem Wiprecht von Helmstatt von seinem Bruder Raban dessen „Theil an der Burg und der Stadt Bischofsheim“ erwirbt. Den wirtschaftlichen Aufschwung dieser Zeit bezeugten städtische Einrichtungen wie das Rathaus, die Zehntscheune und die Kelter, das Badehaus, zwei Mühlen sowie ein Wirtshaus mit einer Herberge für Fremde.

Während des 30-jährigen Krieges (1618-1648) blieb Bischofsheim dank seiner Abgeschiedenheit und dem Verhandlungsgeschick seiner Herrschaft zunächst verschont. In der Zeit vom 6. März bis 4. April 1622 hatte Tilly sein Hauptquartier im „Steinernen Haus“ und leitete von hier aus die Vorbereitungen zur Belagerung Heidelbergs.

Als im 18. Jahrhundert der Lebensraum infolge steigender Geburtenzahlen nicht mehr ausreichte, entstand nahe dem Wimpfener Wald eine neue Siedlung, der Helmhof (1710-1712).

Von Bischofsheim zur Amtsstadt

Die Geburtsstunde von „Neckar“-Bischofsheim fällt auf das Jahr 1806. Durch Napoleon wurde das Großherzogtum Baden gegründet, in dem es nun drei Orte mit der Bezeichnung „Bischofsheim“ im „Neckarkreis“ zunächst „Bischofsheim / Neckar“ und später „Neckarbischofsheim“.

Binnen weniger Jahre entwickelte sich das Städtchen zur Amts- und Schulstadt. Zunächst wurde es 1813 Sitz eines Bezirksamts, bald folgten ein Amtsgericht, Notariat, Forstamt und Lateinschule. Auch ein neues Rathaus wurde errichtet.

In der Nacht vom 2. zum 3. November 1859 erteilte das Städtchen ein Schicksalsschlag, der um diese Zeit viele Städte und Gemeinden heimsuchte. „Der große Brand von Neckarbischofsheim“ zerstörte im südlichen Teil der Stadt ein Sechstel aller Häuser – 330 Personen wurden obdachlos.

Die erste Flurbereinigung schuf 1870-1880 bessere Voraussetzungen für die Landwirtschaft. Um die Jahrhundertwende, entstanden die Nebenbahn nach Aglasterhausen und Hüffenhardt und das Bezirkskrankenhaus, heute ein Altenpflegeheim.

Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde geprägt durch die Gründung verschiedener Vereine, darunter der „Singverein“, die Feuerwehr, die „Casinogesellschaft“ und die beiden Banken (heute Volksbank und Sparkasse).

Von der Nachkriegszeit zum Neuen Jahrtausend

Mit Ende des 2. Weltkrieges kamen fast 900 Heimatvertriebene und Flüchtlinge, die Arbeit und Unterkunft suchten in die Stadt. Durch die Ansiedlung mehrerer Industriebetriebe und eine intensive Bautätigkeit gelang es im Laufe der Jahre, diese gewaltige Aufgabe zu bewältigen.

Trotz des Wandels von einer agrarwirtschaftlich geprägten Kleinstadt zu einer ländlichen Industriegemeinde konnte doch der Zauber eines idyllisch gelegenen Landstädtchens mit sehenswerten Baudenkmälern in landschaftlich reizvoller Umgebung bewahrt werden.

Die Entwicklung ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten nicht stehen geblieben. In Neckarbischofsheim finden sich alle Einrichtungen, die eine moderne Gesellschaft erwartet. Neben dem Notariat, einem Hallen- und Freischwimmbad gibt es drei Kindergärten und ein modernes Schulzentrum mit Grund- und Hauptschule, einem Gymnasium und zwei Turnhallen.

Große finanzielle Anstrengungen unternahm die Gemeinde kurz vor der Jahrtausendwende, um historische Baudenkmäler wie die Alexanderburg oder das historische Rathaus zu sanieren. Daneben trug das Engagement privater Investoren dazu bei, dass inmitten des Schlossparks ein Hotel, bei der Stadthalle zwei Einkaufsmärkte, im neuen Wohngebiet Kapplersgärten eine Seniorenwohnanlage und an alter Stelle ein neues Sparkassengebäude entstand.

Auch in den kommenden Jahren werden sich Bürgerinnen und Bürger, Gemeinderat, Verwaltung, Vereine und die ortsansässigen Firmen und Gewerbetreibenden darum bemühen die „Kleinstadt mit Flair“ Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Neue Impulse werden dabei gesetzt wie die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, Bemühungen im Bereich der Naherholung und des Tourismus.

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